Hyaluron: Das Wundermittel für Haut, Gelenke und mehr?

Haut, so frisch und zart wie eine Rose und keine Falte weit und breit: Die Beauty-Industrie wirbt schon lange mit dem verjüngenden Effekt von Hyaluronsäure. Doch wussten Sie, dass Hyaluron nicht nur in Cremes, Kapseln, Kontaktlinsen und Injektionen vorkommt, sondern auch ganz natürlich in unserem Körper? Was Hyaluron tagtäglich für unsere Gelenke leistet und welche Behandlung mit Hyaluron besonders beliebt ist, lesen Sie hier.

Mehr als ein Anti-Falten-Mittel: Was Hyaluron in unserem Körper leistet

Kaum ein Beauty-Produkt traut sich heutzutage noch ohne Hyaluron auf den Markt. Kein Wunder, denn das Zaubermittel füllt die Wasserspeicher der Haut auf und polstert diese quasi von innen auf natürliche Weise auf. In unserem Körper erfüllt Hyaluronsäure allerdings viel wichtigere Aufgaben, als das Auftreten einer wohlverdienten Falte zu minimieren:

Hyaluronsäure ist ein unverzichtbarer Bestandteil des menschlichen Organismus. Sie kann von diesem auch selbst hergestellt werden. Genau genommen handelt es sich bei Hyaluron um einen Mehrfachzucker (Polysaccharid). Diese durchsichtige und gelartige Substanz kommt auf natürliche Weise in der Haut, der Gelenkflüssigkeit, dem Knorpel, den Bandscheiben, Knochen, dem Glaskörper der Augen und vielen anderen Bereichen des Organismus vor. In Folge des natürlichen Alterungsprozess wird Hyaluron allerdings mehr und mehr abgebaut und nicht mehr ausreichend nachproduziert. Die Folge: Die Haut wird schlaffer, die Zornesfalte tiefer, die Lippe schmaler, Gelenke steifer, es kommt zu Problemen mit den Wirbelzwischenräumen und mehr. Doch warum ist das so?

Hyaluron: Das natürliche Wasserdepot unseres Körpers

Schwer zu glauben, aber bereits ein einziges Gramm Hyaluron kann bis zu sechs Liter (!) Wasser an sich binden. Damit ist Hyaluron ein mächtiges Wasserdepot unseres Körpers. Gerade an unseren Augen zeigt sich die wasserbindende Eigenschaft besonders eindrucksvoll: Im Glaskörper des menschlichen Auges sind nämlich ganze 98 Prozent Wasser an lediglich zwei Prozent Hyaluron gebunden. Das ist ein Grund dafür, warum gerade Augentropfen oder Kontaktlinsen häufig Hyaluronsäure enthalten: Sie soll das Auge besonders feucht halten und so dem unangenehmen Trockenheitsgefühl entgegenwirken. Auf den Rest unseres Körpers hat Hyaluron einen ähnlichen Effekt, vor allem auf unsere Gelenke, welche auf Hyaluron angewiesen sind um reibungslos aufeinander zu treffen. Ohne Hyaluron fehlt es dem Körper an Feuchtigkeit. Dadurch kann er einige seiner Funktionen nicht mehr problemlos aufrecht erhalten.

Wirkung von Hyaluron: Das natürliche Schmiermittel unserer Gelenke

Rund 50 Prozent der körpereigenen Hyaluronsäure wird in unserer Haut gespeichert. Gebildet wird sie allerdings vor allem in Knorpelzellen und der Gelenkschleimhaut. Die wasserbindende Wirkung von Hyaluron hält die Gelenkflüssigkeit dickflüssig und fungiert somit als natürliches Schmiermittel. So wird die Gleitfähigkeit der Gelenkflächen unterstützt. Auch wenn es bislang leider kein Mittel gibt, um die Bildung von Knorpel zu verstärken, so verbessert Hyaluronsäure zumindest die Knorpelernährung. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag für unser Wohlbefinden: Sie unterstützt die Bildung elastischen Bindegewebes durch Knorpelzellen und dämmt den Verlust wertvoller Knorpelzellen ein.

Hyaluron-Mangel: Wenn die Gelenke schmerzen

Doch gerade nach Verletzungen oder Entzündungen sinkt die Verfügbarkeit von Hyaluronsäure im Gelenk – Schmerzen, Abrieb und Steifigkeit sind die Folge. Eine Möglichkeit, dem entgegen zu wirken ist die Injektion von Hyaluronsäure ins Gelenk, zum Beispiel in das Knie. Je nach Diagnose, spritzen Ärzte dafür unterschiedliche Arten von Hyaluronsäure (es gibt diese mit verschiedenem Molekulargewicht) direkt in das betroffene Gelenk. Dies soll zum Beispiel bei akut schmerzhafter und entzündlicher Arthrose (Gelenkverschleiß) Linderung verschaffen oder langfristig die Gleitfähigkeit der Gelenke stärken. Auf diese Weise soll einer erhöhten Reibung der Gelenkflächen vorgebeugt oder ein fortschreitender Prozess zumindest verlangsamt werden. Injektionen mit Hyaluronsäure können, je nach Patient und Krankheitsbild, deutliche symptomatische Verbesserungen bewirken, welche Monate oder gar Jahre anhalten.

Hyaluron: Die bessere Alternative zur Botox-Behandlung

Wahre Schönheit kommt ja bekanntlich von innen. Und so bleibt es auch in der Beauty-Industrie nicht beim Eincremen von außen: Nicht nur in Hollywood wird Hyaluron zur lokalen Injektion von Falten verwendet. Anstelle des Nervengifts Botox, welches die Gesichtsmuskulatur und somit die Mimik erstarren lässt, wird Hyaluron lokal unter die Haut gespritzt und hilft beispielsweise dabei, eine starke Nasolabialfalte oder auch Krähenfüße von innen heraus aufzupolstern. Hyaluronsäure wird auch benutzt um Lippen aufzuspritzen. Ein Vorteil: Im Gegensatz zu Botox, versorgt Hyaluron auch das Unterhautfettgewebe mit Feuchtigkeit und regt die hauteigenen Zellen dazu an, selbstständig Kollagen zu bilden. Eine Behandlung mit Hyaluronsäure hat im besten Fall also eine deutlich langfristigere Wirkung.

Welche Lebensmittel enthalten Hyaluronsäure?

Hyaluron über Nahrungsmittel einzunehmen, gestaltet sich leider nicht so einfach. Bisher ist nämlich nicht ausreichend geklärt, wie genau Hyaluronsäure im menschlichen Stoffwechsel aufgenommen wird. Sicher scheint nur, dass mit der Nahrung aufgenommene Hyaluronsäure nur kurze Zeit im Körper verbleibt und somit ständig für Nachschub gesorgt werden muss. Dabei scheitert es häufig an einer guten Umsetzung: Rotes Fleisch und Innereien wie Leber beispielsweise enthalten zwar Hyaluronsäure, sollten aber sowohl aus medizinischer als auch ökologischer Sicht nicht in großen Mengen konsumiert werden. Knochenbrühe ist ein Mittel, um generell den Kollagenspiegel im Körper zu erhöhen, erfreut sich kulinarisch aber keiner großen Beliebtheit.

Wer sich gesund und abwechslungsreich ernährt, hat – wie immer – die Nase vorn. Denn Zitrusfrüchte wie Orangen, Grapefruits, Zitronen und Limetten enthalten viel Vitamin C und Magnesium, welches für die körpereigene Herstellung von Hyaluron benötigt wird. Auch Kartoffeln wirken sich mit ihrem hohen Gehalt an Vitamin C, Magnesium, Ballaststoffen und Antioxidantien positiv auf den Hyaluronsäure-Spiegel aus. Ebenso ist dunkle Schokolade mit ihrem hohen Kakao-Anteil und dem darin enthaltenen Magnesium und Zink ein wertvoller Lieferant für die Bausteine, welche der Körper für die Hyaluron-Produktion benötigt. Bleibt nur folgender Wermutstropfen:

Die körpereigene Produktion von Hyaluron lässt mit zunehmendem Alter so oder so nach – ein Vorgang, der sich durch eine gesunde Lebensweise zwar verlangsamen, nicht aber aufhalten lässt.

Hyaluronsäure: Mittlerweile auch vegan erhältlich

Und so bleibt Hyaluron, ob in Form von Cremes, Kapseln und Injektionen weiterhin die wohl meist umworbene Wunderwaffe gegen den fortschreitenden Altersprozess. Etwas unappetitlicher Fakt: Früher wurden hyaluronhaltige Präparate aus sehr „unattraktiven“ tierischen Inhaltsstoffen gefertigt, darunter Hahnenkämme und Rinderaugen. Mittlerweile gibt es für Hyaluron-Produkte aber auch vegane Alternativen, welche durch Fermentation gewonnen werden und sich mit besserem Gewissen und weniger Ekel auftragen oder in Form von Kapseln einnehmen lassen.

Bewusstes Essen, natürliche Nahrungsergänzung und mehr

Wer sich für gesundes und bewusstes Essen entscheidet und sein Bestes gibt um mögliche Defizite auszugleichen, tut dem Körper täglich einen Gefallen und sorgt so auch für strahlende Schönheit. 

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