L-Carnitin

Besonders starker Belastung gewachsen

Was genau ist L-Carnitin und welche Wirkung hat es auf den Körper?

L-Carnitin spielt eine wichtige Rolle im Stoffwechsel unseres Körpers. Unsere Muskulatur benötigt viel Energie und gewinnt diese teils aus dem körpereigenen Stoff L-Carnitin.

Seinen Namen hat das Aminosäurederivat aus dem lateinischen „Carnis“, zu deutsch Fleisch. Bereits 1905 wurde es als Hauptbestandteil des Fleischextrakts entdeckt, 50 Jahre später erkannte man dann auch seine Funktion beim Transport von Fettsäuren. L-Carnitin fungiert im Körper nämlich als Transportmittel und bringt Fett direkt in den Zellkern, die Mytochondrien, wo es dann verbrannt wird.

Was sind die Symptome eines Mangels an L-Carnitin?

Auch wenn wir L-Carnitin größtenteils aus unserer Nahrung beziehen, so kommt es auch ganz natürlich in unserem Körper vor. Selbst in der Muttermilch ist es enthalten und lebenswichtig, da Säuglinge es noch nicht selbst herstellen können. Erst ab dem 15. Lebensjahr gilt die körpereigene Produktion an L-Carnitin als ausgereift. Diese Reife bedeutet allerdings nicht, dass der Körper stets genügend L-Carnitin herstellt, um eine lückenlose Versorgung zu gewährleisten.  

Ein Mangel an L-Carnitin ist schwer zu ermitteln, da die Symptome diffus sind und sich nicht immer einfach zuordnen lassen. Zu den häufigsten Beschwerden einer Unterversorgung gelten: chronische Erschöpfung, verminderte Leistungsfähigkeit, Ermüdung sowie eine verringerte Fettverwertung. Auch Fetteinlagerungen im Gewebe, Blutarmut oder eine generelle Anfälligkeit gegenüber Infekten können auf eine Unterversorgung von L-Carnitin hindeuten.

Vor allem in Zeiten starker physischer und psychischer Beanspruchung ist eine gute Versorgung an L-Carnitin daher besonders wichtig. Gerade Menschen, die starker Belastung ausgesetzt sind und viel Energie benötigen, sollten auf eine ausreichende Versorgung mit L-Carnitin achten. Dazu zählen vor allem Sportler, Schwangere, ältere Menschen, aber auch Kranke, Genesende und Raucher.

In welchen Lebensmitteln ist L-Carnitin zu finden?

L-Carnitin ist vor allem in tierischen Lebensmitteln zu finden, allen voran Rind- und Schafsfleisch. Diese Fleischsorten enthalten deutlich mehr L-Carnitin als Schwein, Geflügel, Fisch oder auch Milchprodukte. Da der übermäßige Verzehr von rotem Fleisch jedoch als höchst ungesund gilt, ist das Essen von Unmengen an Fleisch keine gute Methode, um für einen gesunden L-Carnitin-Haushalt zu sorgen – ganz zu schweigen vom ökologischen Fußabdruck. Eine schwierige Situation, denn leider kommt L-Carnitin in pflanzlichen Lebensmitteln nur in sehr geringen Dosen vor. Es findet sich beispielsweise in Tomaten und Apfelmus, im Vergleich zu Fleisch allerdings in verschwindend geringen Mengen.

Leiden vegan oder vegetarisch lebende Menschen an einer L-Carnitin-Unterversorgung?

Da L-Carnitin vor allem in Fleisch vorkommt, wird vor allem Vegetariern und Veganern eine Unterversorgung unterstellt – ein Generalverdacht, der allerdings nicht der Wahrheit entsprechen muss. Denn wer auf eine ausgewogene und gesunde pflanzlich basierte Ernährung setzt, versorgt den Körper mit allen Bausteinen, welche dieser für die Eigenherstellung von L-Carnitin benötigt. Dazu gehören die essentiellen Aminosäuren Lysin und Methionin, die Vitamine C, B3, B6, B12 sowie Eisen und Folsäure.

Eine direkte Zufuhr von L-Carnitin gilt allerdings als deutlich effizienter, da sich die körpereigene L-Carnitin-Synthese häufig träge gestaltet und, wie eingangs erwähnt, Zeiten höchster körperlicher und psychischer Beanspruchung potenziell nicht gewachsen ist.

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*%NRV = % Nährstoffbezugswerte (nach VO (EG) Nr. 1169/2011)