So klein wie eine Johannisbeere und quietsch orange: Das ist die Beere, die gerade weltweit für Furore sorgt – Sanddorn! Wer schon einmal an der Ostsee spazieren war, hat sie vielleicht schon gesehen, denn mit der üppigen, orangen Beerenpracht ist Sanddorn oft schon aus der Ferne zu erkennen. Wer seinen imposanten Dornen trotzt und von den sauren Beeren nascht, weißt, warum diese auch als „Zitronen des Nordens“ bekannt sind.
Obwohl sie Dornen umringt und sauer ist, zieht die kleine, orange Beere gerade die Aufmerksamkeit der Welt auf sich. Und das nicht nur, weil sie mit ihrem enorm hohen Gehalt an Vitamin C und E, dem Provitamin A, sowie Flavonoiden und ungesättigten Fettsäuren so gesund ist. Eine aktuelle Studie aus Kanada schreibt der kleinen Beere eine regelrechte Wunderwirkung beim Abnehmen zu. Was ist dran an der Abnehm-News des Jahres?
Sanddorn in der Studie: Weniger Bauchumfang und weniger Heißhunger
Was wie ein später Aprilscherz klingt, fußt tatsächlich auf einer seriösen Studie der „Memorial University of Newfoundland“ in Kanada. Diese macht Diät-Geplagten aus aller Welt neue Hoffnung. Denn sie untersucht die Abnehmwirkung des Sanddorns, welcher dort unter dem englischen Namen „Sea buckthorn“ bekannt ist und eigens angebaut wird.
Besonders bemerkenswert: Die Probanden zeigten bereits nach einer vierwöchigen Einnahme von Sanddorntrester- und Öl einen nachweislich geringeren Bauchumfang. Grund dafür seien unter anderem die in Sanddorn enthaltenen Flavonoide. Diese sekundären Pflanzenwirkstoffe verleihen Pflanzen nicht nur ihre spezifische Farbe, sondern sind stark antioxidativ. Im menschlichen Organismus stabilisieren sie den Blutzuckerspiegel und können somit Heißhungerattacken und Lust auf Süßes reduzieren. Auch andere ungewollte Suchtverhaltensweisen soll Sanddorn verringern können: Offenbar schmälerte die Wunderbeere sogar die Lust auf Zigaretten und Alkohol.
All das macht das leuchtend orange Früchtchen gerade zum neuesten Superfood-Hype in den USA und Kanada. Berechtigter Weise? Wie es mit der Studie und den daraus resultierenden Erkenntnissen weitergeht, bleibt abzuwarten – wir bleiben jedenfalls dran! Sicher ist aber: Der Sanddorn ist mit seinen gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen so oder so eine Bereicherung für das Wohlbefinden und nicht umsonst in der Naturheilkunde seit jeher beliebt.
Über den Sanddorn: Seine Wirkung ist in der Naturheilkunde schon lange bekannt
Der Sanddorn (Hippophae rhamnoides) hat, je nach Region, viele Namen: Weidendorn, rote Schlehe, Fasanbeer, Haffdorn oder auch Seedorn. Das Gewächs ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Sanddorne (Hippophae) innerhalb der Familie der Ölweidengewächse (Elaeagnaceae). Das knorrige Ölweidengewächs fühlt sich an der deutschen Küste, egal wie sandig und karg, besonders wohl und ist außerdem im gesamten Nordwesten Europas, Nordamerika sowie Zentralasien heimisch. Sanddorn wird seit jeher in der Naturheilkunde verwendet, u.a. zur Unterstützung der Herzkreislauf-Gesundheit, bei Mangelerscheinungen und Erschöpfungszuständen, sowie bei Magen-Darm-Erkrankungen. Ebenso wie Cranberry, gilt auch Sanddorn außerdem als potentes Hausmittel gegen Blasenentzündung. Sanddorn ist bis heute in vielen Lebensmitteln, Kosmetika und sogar Medikamenten zu finden.
Beere, Saft oder Kapseln: Wie kann man Sanddorn einnehmen?
Wer Sanddorn in der Nähe findet, kann die Beeren frisch gepflückt direkt verspeisen – sofern man eine Verwechslungsgefahr ausschließen kann und weder die Dornen noch den sauren Geschmack fürchtet. Einfacher ist es mit Sanddorn-Direktsaft. Dieser ist hauptsächlich im Reformhaus und einigen Drogerien erhältlich und soll, ebenso wie die Frucht, die Abwehrkräfte stärken und beginnende Infekte bekämpfen. Das Problem: Der Direktsaft ist ebenso sauer wie die Frucht. Ihn zu trinken erfordert für viele Menschen sehr viel Selbstdisziplin oder horrende Mengen an Zucker, welche wiederum der Gesundheit schaden. Aus eigener Erfahrung können wir sagen, dass Sanddornsaft meist mit den besten Intentionen gekauft und probiert wird – und dann im Kühlschrank versauert, bis man nicht mehr weiß, ob er noch gut ist.
Leichter machen es Kapseln mit Sanddornöl. Sie bieten einige Vorteile: Zum einen ist jede Portion Sanddornöl einzeln mit einer Kapselhülle aus Gelatine oder pflanzlicher Zellulose ummantelt. Somit oxidiert das Öl nicht, wird nicht ranzig und behält lange seine wertvollen Wirkstoffe. Außerdem ist es durch die Kapselhülle geschmacksneutral und auch für Menschen geeignet, die säureempfindliche Zähne haben. Somit ist es besonders leicht im Alltag zu integrieren.
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